Technisches Lexikon / Einteilung der Klimaklassen für Türen

Einteilung der Klimaklassen für Türen

Klimaklasse a

für Zwischenraum-, Innenraumtüren

Temperaturdifferenz innen/außen: 5°C
Differenz Luftfeuchtigkeit 20%

Klimaklasse b

für Wohnungseingänge aus temperierten Stiegenhäusern

Temperaturdifferenz innen/außen: 10°C
Differenz Luftfeuchtigkeit 35%

Klimaklasse c

für Wohnungseingänge, für Trennung von Wohnräumen und ungeheizten Räumen wie Garage, Dachboden, Keller

Temperaturdifferenz innen/außen: 20°C
Differenz Luftfeuchtigkeit 55%

Klimaklasse d (Tiefkühlklima)

für Außentüren (Haustüren, Laubengangtüren)

Temperaturdifferenz innen/außen: 38°C

Klimaklasse e (Bestrahlung)

für Außentüren (Haustüren, Laubengangtüren)

Simulation Sonneneinstrahlung

Klimabeanspruchung Wohnungstüren

Türen trennen häufig Räume mit unterschiedlichen Temperaturen und Luftfeuchtigkeiten. Sie sind somit einem Differenzklima ausgesetzt. Klimaklassen geben bei Wohnungstüren Auskunft darüber, in welchen Temperaturbereichen eine Tür verwendet werden sollten. Für Türen der Beanspruchungsklasse C (nach ÖNORM B 5330-1: Wohnungseingangstüren und Türen an geschlossenen Laubengängen) ist als Anforderung das Prüfklima c (siehe unten) festgelegt.

Wohnungstüren müssen in Übereinstimmung mit ÖNORM EN 12219 als Ergebnis einer Klima c Prüfung nach Beendigung der Prüfung mindestens die Verformungsklasse II erreichen. Dies bedeutet, dass die Tür bei Verwindung und Längskrümmung max. 4 mm und bei Querkrümmung max. 2 mm verformt sein darf.

Beispiel KLIMAKLASSE c – Prüfung

Prüfverfahren nach ÖNORM EN 1121; Klassifizierung nach ÖNORM EN 12219

Prüfablauf nach EN 1121:2000:

  1. Konditionierung: Türen werden eine Woche bei 23°C, 50% Luftfeuchte gelagert (insbesonders für HOLZ-Türen)
  2. Messung der Bedienungs- und Schließkräfte der Beschläge und Zylinder (Hand- und Fingerbetätigung) vor der Prüfung
  3. Feststellen der Maßabweichungen vor der Prüfung: Längs-, Querkrümmung und Verwindung des Türblattes wird gemessen
  4. Klimaprüfung c: Klima wird aufgebaut (innen 23°C, 30% Luftfeuchte; außen 3°C, 85% Luftfeuchte): Messung 2-3 Wochen Die Prüfung wird beendet, wenn die an zwei aufeinander folgenden Tagen gemessene Differenz der Verformung weniger als 0,1 mm beträgt.
  5. Ermittlung der Bedienkräfte nach der Prüfung
  6. Feststellen der Maßabweichungen nach der Prüfung und Klassifizierung der Tür

Verwindung max. 4 mm
Längskrümmung max. 4 mm (der kritischste Wert!)
Querkrümmung max. 2 mm

Auswirkung der Klimabelastung:

Zu Beginn der Prüfung verformt sich das Türblatt am raschesten (exponentielle Abnahme). Das Türblatt verformt sich umso stärker je dünner das Türblatt und je schmäler der Türblattrahmen (Hartholz) ist. Für die Feuchtigkeit ausschlaggebend ist auch die eingebaute Dampfsperre (Alufolie) innen und außen am Türblatt.

Klimabeanspruchung Hauseingangstüren

Die europäische Produktnorm für Fenster und Türen ÖNORM EN 14351-1, nach der sich auch die ÖNORM B 5339 orientiert, definiert die Leistungsanforderungen an Fenster und Außentüren.
Danach ist eine Außentür eine Tür, die das Außenklima vom Innenklima eines Gebäudes abschließt, und im Wesentlichen dem Durchgang von Personen dient.

Nach ÖNORM B 5339 gibt es für Außentüren 3 Verwendungsklassen

Klasse A

Außentür, die sich in geschützter Lage befindet, sich im Erdgeschoß oder 1. Obergeschoß befindet

Klasse B

Außentür, die in teilgeschützter Lage (z.B. in tieferer Leibung oder Vordach) liegt, sich im Erdgeschoß oder 1. Obergeschoß befindet

Klasse C

Außentür, die in ungeschützter Lage liegt, sich im Erdgeschoß oder 1. Obergeschoß befindet

Für Türen der Verwendungsklassen A, B und C ist als Anforderung Klima c, d und e (siehe unten) festgelegt. Die Haustüren müssen als Ergebnis einer Klima c, d oder e Prüfung nach Beendigung der Prüfung mindestens die Verformungsklasse II erreichen.
Dies bedeutet, dass die Tür bei Verwindung und Längskrümmung max. 4 mm und bei Querkrümmung max. 2 mm verformt sein darf.